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       Es begann Ende der 70´er, ganz früh in meinem Leben. Homecomputer 
        waren noch unbekannt, aber die ersten Videospiele kamen auf. Mein Weg 
        von der Schule nach Hause führte mich Tag für Tag an einem Elektronik-Geschäft 
        vorbei in dessen Schaufenster es zu sehen war: Ein Pong-Spiel. Zwei Striche 
        rechts und links und zwischen den beiden ein Punkt, der Ball. Ich verstand 
        den Sinn des ganzen noch nicht, aber als die ersten Mitschüler aufgeregt 
        darüber berichteten, wieviel Spaß das doch macht wurde mir klar: Das ist 
        was gutes. 
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Der erste wahre Computer Kontakt war 82/83, als mein Bruder einen VC20 
      geschenkt bekam. Mit dabei war eine Datasette und drei silberne Commodore-Kassetten, 
      und ein Speichererweiterungsmodul. Alleine benutzen durfte ich das heilige 
      Ding natürlich nicht, tat es aber doch. Heiß und innig. Wie mein Herz hüpfte, 
      jedesmal wenn ich Black Max in den Computer lud, wieviel Freude ich dabei 
      hatte mit einer absolut unergonomischen Tastaturbelegung über den Screen 
      zu schrabben und die Bonusgegenstände zu mampfen. Es war ein reines Basic-Programm, 
      das Commodore damals für viel Geld verkaufte, mir jedoch war´s egal  | 
  
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       1984 dann steckte mir meine Oma einige hundert Mark zu 
        ("Kauf dir was schönes") und für mich gab es keine lange 
        überlegung: Einen Computer, den will ich auch! Flugs den lokalen Händler 
        besucht. Er wollte mir einen Atari XL verkloppen, 
        und unwissend wie ich war wäre ich beinahe darauf eingegangen. Gerade 
        noch rechtzeitig bemerkte ich, daß auf der Tastatur keine Grafikzeichen 
        aufgedruckt waren. Fragt mich nicht warum, aber damals war das für mich 
        ein Kaufargument. 
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       Das Glück war mir hold: Ich erwarb einen C64! 
        Zuerst noch recht nutzlos, an eine Floppy war nicht zu denken, aber einige 
        Wochen später kam eine Datasette ins Haus. Die kostete damals noch hundert 
        Mark. 
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       Bis dahin vergnügte ich mich mit den Beispiellistings 
        aus dem Handbuch (Zahlenratespiel), die ich jedes Mal erneut eintippen 
        mußte 
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Zur Schule marschierte ich wie der Gottkönig selbst, mit stolzgeschwellter 
        Brust: "Ich auch! Ich hab´ auch einen!" Das erste Spiel das mir jemals ins RAM kam war Pole Position  | 
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    Scrolling mit verschiedenen Geschwindigkeiten, mit 160x200 Bildpunkten und 16 Farben. MEIN GOTT, DIESE GRAFIK! SO ÜBER ALLE MAßEN HERRLICH!  | 
  
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       Ich lebte im Saarland und dort gab (gibt?) es eine regionale 
        Computerkette, den Shop64. Nicht weit weg von der Schule war eine 
        Filiale. Jetzt ratet mal wo wir in den Pausen immer hingingen. 
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       Ja, ihr habt recht: Damals hatte jeder einen C64. Das 
        war modern. Assembler war eine Magie die keiner von uns verstand, und 
        an aktuelle Scenedemos war nicht heranzukommen. Die Scene war eine Elite 
        für sich, die lebten in einer anderen Welt. 
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       Aus Monaten wurden Jahre, eine 1541 
        wurde angeschafft. Disketten waren fast unbezahlbar. Markendisks wurden 
        noch einzeln verkauft. Damals. 
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       Die Schule ging zu Ende, ich verdiente 
        meine ersten eigenen Kröten. Nicht mehr fünf Mark Taschengeld, nein, und 
        was sollte ich jetzt anstellen mit dem Reichtum? Die Zeitschriften waren 
        voll damals mit einer Anzeigenkampagne von Commodore: Ein Amiga für 1.995 
        Mark. So billig! 
    Auf Raten bezahlte ich ihn ab, der C64 war schnell vergessen. Eine zeitlang begleitete er mich noch, dann wurde er verkauft. Als die ersten PC-Spiele mit 256 Farben daherkamen (Kings Quest 5!) und der Amiga immer noch bei 16 Farben stehenblieb trennte ich mich auch von ihm. So richtig lieb hatte ich ihn nie und die interne Floppy hat selbst bei meinem Austauschgerät nie richtig funktioniert.  | 
  
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       Heute habe ich viele C64 Geräte, 
        viele Floppies, mehr Monitore als notwendig. Assembler habe ich gelernt, 
        war erschüttert festzustellen wie einfach das ist. Das kann jeder lernen. 
        Auch Du, lieber Leser. 
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       Meine zweite C64 Phase begann während 
        meiner Soldatenzeit. C64 mit Floppy für 299 DM neu gekauft, aber keine 
        Software dafür. Gut, daß viele Kameraden genug Material ungenutzt herumstehen 
        hatten. Und alle drei Monate kamen neue Leute hinzu. 
    Ich habe kopiert wie ein Weltmeister. Und da so viele Disks absolut unhandlich sind wurde alles zum PC gekabelt. Viele hundert Megabyte. Eine schöne Kollektion, meine Kollektion. Inzwischen kann man eine CD damit mühelos füllen.  | 
  
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       Der Pole-Position Screenshot stammt 
        von c64games.de 
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